Abgeordneter Rösler dokumentiert 25 Vogelarten während der bundesweiten "Stunde der Wintervögel"
Datum: 21.01.2025
Insgesamt 25 Vogelarten wies Dr. Markus Rösler, naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg, in den Gärten entlang der Enz und auf der Enz direkt am historischen Stadtkern nach. Anlass war die bundesweite NABU-Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel."
In den "Köpfwiesen-Gärten" am Rande der Enz und den Vorstadtgärten waren unter anderem zahlreiche Blaumeisen, Buntspecht, Rotkehlchen und acht der auf der bundesweit und in Baden-Württemberg inzwischen auf der Vorwarnliste stehende Haussperlinge zu beobachten. Fast schon spektakulär wurden dann die Beobachtungen auf der Enz bis zum Wehr bei der Mühle Auch:
Drei in Baden-Württemberg auf der Roten Liste als "stark gefährdet" eingestufte Zwergtaucher suchten nach Nahrung. „Zwergtaucher brüten an kleineren Gewässern mit reicher Ufervegetation, aber außerhalb der Brutzeit zumal bei Frost tauchen sie auch auf langsamer fließenden Flüssen wie der Enz auf. Gefährdet sind sie durch Störungen an ihren im Schilf oder anderen Uferpflanzen gut versteckten Brutplätzen und dem Verlust naturnaher Ufer an kleinen Seen“, erzählt Rösler.
Nahrungssuchend am Ufer und auf der Enz tummelten sich zudem neun der in Baden-Württemberg als "gefährdet" eingestuften Teichhühner. „Die brüten sicherlich am Rand der "Enzinsel", wo sie genügend Versteckmöglichkeiten in der durch die EU-Fauna-Flora-Habitatrichtlinie geschützten Uferbereiche finden", vermutet Rösler, der schon seit Kindesbeinen als Ornithologe unterwegs ist und früher Vogelwart an der Nordsee und Mitarbeiter der Vogelwarte Helgoland war.
Noch recht neu in Vaihingen sind Arten wie der auffällige Gänsesäger und die noch auffälligere, weil laut rufende Nilgans. „Bis zu drei Paare Gänsesäger und drei Paare Nilgänse werden wohl 2025 im Umfeld der Enz bei der Vaihinger Kernstadt brüten, wobei die Nilgans mit ihrer raschen Ausbreitung früher oder später sicher auch ganz offiziell auf dem Speisezettel der Gastronomie landen wird", kommentiert Rösler.
Ein ganz besonderer, nicht mehr ganz neuer "Neubürger" schwamm auf der Enz am Wehr zwischen Stockenten: ein auffällig rot-orange-braun-weiß gefärbtes Männchen der Mandarinente im Prachtkleid. 40 bis 60 Brutpaare gibt es in Baden-Württemberg von dieser spektakulär gefärbten und in ihrer Heimat in China und Japan vom Aussterben bedrohten Vogelart, die in Deutschland schon seit über 100 Jahren immer wieder freigelassen wird oder aus Zoos entflieht, sich aber nur sehr langsam ausbreitet.