Erstmals in der Geschichte des Landes Baden-Württemberg gibt es einen Landespreis für Dialekte - verliehen durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Stuttgarter Schloss.
Das aus Ditzingen und Eberdingen-Hochdorf stammende Duo timundjani, dessen schwäbische Commedyvideos in den sozialen Medien über 370.000 Follower erreichen, gewann dabei den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis in der Kategorie „Junge Generation“.
Der ebenfalls mit 5.000 Euro dotierte erste Preis in der Kategorie „Neue Medien“ ging an den Bürgerverein Poppenweiler mit der Vorsitzenden Charlotte Kucher für das Projekt „Mundartweg Poppenweiler“, einem Spazierweg im Ludwigsburger Stadtteil, entlang dessen mit QR-Codes versehene Hinweisschilder die schwäbische Kultur in lokaler Mundart vorstellen.
„Der Mundartweg Poppenweiler klärt Spaziergängerinnen und Spaziergänger auf spielerische Weise über den schwäbischen Dialekt und die schwäbische Kultur auf, während timundjani mit humorvollen Beiträgen in den sozialen Netzwerken eine riesige Anzahl junger Menschen begeistern. Beides sind tolle und verdiente Preisträger, die auf ihre Art zum Erhalt des Dialekts beitragen. Unsere Glückwünsche gelten den Preisträgern aus unseren Wahlkreisen, aber auch allen anderen Preisträgern im Land“, betont der grüne Landtagsabgeordnete für Vaihingen/Enz Dr. Markus Rösler.
Der Landespreis wurde durch den 2023 gegründeten Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg e.V. (DDDBW) ausgeschrieben und verliehen, welcher wiederum auf die überparteiliche Initiative Dialekt im Landtag zurückgeht, die Rösler federführend ins Leben gerufen hatte. „Unser gemeinsames Ziel von GRÜNEN, CDU, SPD und FDP im Landtag war es, den Dialekten im Land zu mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu verhelfen, zuerst durch einen landesweiten Dachverband, dann durch die Verleihung eines Landespreises. Denn Dialekte sind ein Kulturgut, das es zu schützen und wieder weiterzuverbreiten gilt - gerade auch in der jungen Generation. Niemand darf wegen seines Dialekts benachteiligt werden gerade auch in der Schule, wie auch Ministerpräsident Kretschmann in seiner Rede zur Preisverleihung betonte. Die über 330 Einsendungen zum Landespreis haben gezeigt: Mundartkunst ist vielfältig, weit verbreitet und auch wieder modern. Dialekte zeugen von Heimatverbundenheit und kultureller Vielfalt in unserem Land“, unterstreicht Rösler.