Rückenwind für die Stadtbahn zwischen Ludwigsburg und Markgröningen
Datum: 2.2.2021
„Rückenwind für die Stadtbahn“ – so kommentieren die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Markus Rösler und Jürgen Walter (beide GRÜNE) die Zusage des baden-württembergischen Verkehrsministeriums, bis zu 75 Prozent der Kosten für die Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken zu fördern.
„Der erst kürzlich gegründete Zweckverband kann nun Geld beim Land beantragen, um die schnelle Reaktivierung der Strecke zwischen Ludwigsburg und Markgröningen umzusetzen. Diese einmalig hohe Förderung durch das Land gilt es für uns im Landkreis Ludwigsburg zu nutzen. Denn das entlastet auch die beteiligten Kommunen“, so Walter und Rösler. „Wir brauchen diese Strecke, damit das gesamte Stadtbahnkonzept förderfähig sein wird“, erklärt Walter. Daher müsse nun alles getan werden, die Züge im wahrsten Sinne des Wortes schnellstmöglich auf das Gleis zu setzen. „Danach gilt es die Planungen für die Weiterführung nach Schwieberdingen voranzubringen“, betont Rösler.
Antragsberechtigt sind Stadt- und Landkreise, Städte und Gemeinden, Regionalverbände, Zweckverbände und andere kommunale Zusammenschlüsse in Baden-Württemberg. Beantragt werden muss die Förderung bis Ende 2021. Die Studien müssen zwei Jahre nach Bewilligung der Zuschüsse fertig gestellt sein. Damit soll zügiges Handeln unterstützt werden, so Rösler und Walter über die heute veröffentlichten Fördergrundsätze.
Eine Machbarkeitsstudie hat die Aufgabe sowohl das Fahrgastpotenzial vertieft zu untersuchen, als auch die zu erwartenden Investitions- und Betriebsaufwendungen zu ermitteln. Auf diese Weise sollen fundierte Entscheidungsgrundlagen für die Aufnahme vertiefter Planungen geschaffen werden.
Im November 2020 wurden nach einer vom Ministerium für Verkehr in Auftrag gegebenen vergleichenden Studie 30 Strecken in Baden-Württemberg ein relevantes Fahrgastpotenzial bescheinigt. „Die Markgröninger Bahn fiel dabei in die beste Kategorie, der ein sehr hohes Fahrgastpotential bescheinigt wurde“, erinnert Walter. „Auch die Weiterführung nach Schwieberdingen, für die das Landratsamt Ende 2020 Berechnungen vorgelegt hat, hat günstige Werte mit hohem Fahrgastpotenzial – allein bei Bosch arbeiten 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und es wäre ein wichtiger Beitrag zur Entlastung auf der B10 und anderer Straßen, wenn die Stadtbahn bis Schwieberdingen verlängert würde", betont Rösler.
„Um die Klimaschutzziele und die deutliche Verringerung des CO2-Ausschoßes zu erreichen, haben wir uns das Ziel gesetzt, die Nutzung im öffentlichen Nahverkehr bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Ein markanter Baustein dazu ist die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Denn viele der zwischen 1960 und 1990 stillgelegten Strecken haben auch heute noch ein hohes Fahrgastpotential. Erfolgreiche Reaktivierungen der vergangenen Jahre zeigen, dass manche Schienenstrecke viel attraktiver ist, als zuvor angenommen wurde“, zitieren Rösler und Walter den Verkehrsminister.