Zumeldung anlässlich des Besuchs von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Minister Peter Hauk auf der forstlichen Versuchsfläche im Pulverdinger Wald
Datum: 17. August 2022
"Fichte, Tanne und wahrscheinlich sogar die Buche haben wegen des Klimawandels im Jahr 2100 mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Zukunft mehr im Kreis Ludwigsburg“, ist der grüne Landtagsabgeordnete Dr. Markus Rösler besorgt über die dramatischen Entwicklungen im Wald.
"Die 1,5 ha große Versuchsfläche für den Wald der Zukunft in Vaihingen-Pulverdingen besitzt in diesen dramatischen Zeiten des Klimawandels eine besondere Bedeutung weit über den Mittleren Neckarraum hinaus. Ich begrüße es daher sehr, dass sich Ministerpräsident Kretschmann sowie Landwirtschaftsminister Hauk ein persönliches Bild von diesem Reallabor machen" freut sich Rösler, der aufgrund seines Familienurlaubes in Österreich selbst nicht an dem Termin teilnehmen kann.
„Es ist für unsere Wälder der Zukunft in Baden-Württemberg wie auch weltweit von überlebenswichtiger Bedeutung, ganz praktisch auszutesten, welche Baumarten im Zuge des Klimawandels langfristig an welchen Standorten die besten Chancen haben", lobt Rösler das Projekt quasi vor seiner Haustüre in Vaihingen an der Enz. Rösler hatte die von der Forstlichen Versuchsanstalt in Freiburg betreute Fläche bereits 2020 besucht.
Neben den einheimischen Baumarten wie Traubeneiche und Hainbuche, werden auf der Versuchsfläche auch südeuropäische Arten wie Zedern und türkische Haselnüsse getestet. „Wenn unsere Wälder auch in Zukunft ihre wichtigen Schutz- und Nutzfunktionen erfüllen sollen, müssen die Baumarten-Zusammensetzungen sehr strapazierfähig sein, betont Rösler.
Zugleich weist der naturschutzpolitische Sprecher der Grünen im Landtag auf Unsicherheiten hin: "Förster müssen in Zeiträumen von 100 Jahren und mehr denken. Wer aber hätte 1922 auch nur ahnen können, welche Probleme wir 2022 lösen müssen. Wir müssen alles versuchen, um Bäume für ein immer wärmeres Klima mit Standortanpassung an unsere Böden zu prüfen wie z.B. die aus dem Mittelmeerraum stammenden Zedern und türkischen Haselnüsse. Zugleich wissen wir nicht, welche Herausforderungen wir 2122 gegenüberstehen. Es gibt auch Zedern, die schon jetzt bei uns absterben und Hunderte von Insektenarten, die sich im Zuge des Klimawandels und des globalen Handels neu bei uns etablieren. Daher ist es auch so wichtig, daß in Vaihingen-Pulverdingen parallel heimische und trockenheitsresistentere Baumarten wie Hainbuche und Traubeneiche getestet werden", so Rösler.
Die detaillierte Pressemeldung vom 30.6.2020 finden Sie hier.
Bild: v.l.n.r. Michael Nill und Dr. Markus Rösler