Die Gemeinschaftsschule bereichert die baden-württembergische Schullandschaft
Datum: 11.12.2020
„Gemeinsam und doch individuell lernen ist ein Erfolgsmodell von Gemeinschaftsschulen,“ betont der Landtagsabgeordnete Dr. Markus Rösler (Grüne) aus Anlass der Woche der Gemeinschaftsschulen. „Die Gemeinschaftsschule bereichert die baden-württembergische Schullandschaft. Sie ist leistungsstark, sozial gerecht und pädagogisch innovativ. Die vier Gemeinschaftsschulen in meinem Wahlkreis, die Schlossbergschule (Vaihingen/Enz), die Glemstalschule (Schwieberdingen), die Theodor-Heuglin-Schule (Ditzingen) und die Gemeinschaftsschule am Sonnenfeld (Sachsenheim) genießen völlig zu Recht bei Eltern, Kindern, Lehrerinnen und Lehrern ein hohes Ansehen“, so Rösler.
„Gemeinschaftsschulen sind ganztägig und inklusiv. Sie fördern unsere Kinder individuell und tragen zu mehr Chancengleichheit bei. Das dort zum Einsatz kommende pädagogische Konzept ist für viele Schülerinnen und Schüler richtig und wichtig“, so Rösler. Dabei sind die Gemeinschaftsschulen sowohl ein Lebens- als auch Erfahrungsraum, in dem die Schülerinnen und Schüler viele Möglichkeiten hätten, um zu selbstbewussten und mündigen Persönlichkeiten zu reifen. „Die abwechslungsreichen Lern- und Unterrichtsformen bieten ein Maximum an individuellen Lernprozessen mit einem Optimum an gemeinsamem Lernen“, betont Rösler. „Dabei sehe ich, dass in vielen Schulen jeglicher Schulart individuelle Betreuung schon seit vielen Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Es geht mir daher nicht um ein „Entweder-Oder“, sondern um ein „Sowohl-als-auch“ der verschiedenen Schularten. Denn so wie die Kinder unterschiedlich sind und unterschiedlich lernen, ist es auch gut, verschiedene Angebote zu haben.
Die Stadt Vaihingen ist laut Rösler ein „Leuchtturm der Schularten“, da Eltern und Kindern in Vaihingen und Umgebung bei den weiterführenden Schulen zwischen der Gemeinschaftsschule, zwei Gymnasien, einer Waldorfschule, zwei Realschulen und zwei sonderpädagogischen Schulen auswählen können. Rösler bedauert in diesem Zusammenhang, dass die Haupt- und Werkrealschule in Enzweihingen mangels Nachfrage nicht mehr weitergeführt werden konnte, „denn auch dort wurde hervorragende pädagogische Arbeit geleistet, wie ich bei vielen Besuchen und Vorträgen speziell zum Thema Mauerfall immer wieder feststellen konnte.“
„Wir Grüne unterstützen das pädagogische Konzept der Gemeinschaftsschulen. Wir wollen alle Schulen – und damit auch die Gemeinschaftsschulen - auch in Zukunft mit den notwendigen Ressourcen für ihre anspruchsvolle Arbeit ausstatten. Dabei geht es uns nicht um die Bevorzugung einer Schulart, sondern um die angemessene Ausstattung aller Schulen. Ganz besonders bedanken wir uns in dieser schwierigen und herausfordernden Zeit bei den vielen engagierten Lehrerinnen und Lehrern und natürlich auch bei den Eltern der Schülerinnen und Schüler, die versuchen, einen möglichst normalen Lern- und Schulbetrieb während der Pandemie aufrecht zu erhalten.“ sagt Rösler. „Gemeinschaftsschulen leisten einen besonders wichtigen Beitrag für Bildungsgerechtigkeit – da hat Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern immer noch Nachholbedarf“, bedauert der grüne Landtagsabgeordnete, der selbst als dreifacher Vater seit Monaten intensiv ins „Homeschooling“ eingebunden ist.
Die Gemeinschaftsschule wurde von der grün-geführten Landesregierung zum Schuljahr 2012/13 als Modellversuch mit 41 Starterschulen eingeführt. Inzwischen hat sie sich als reguläre Schulart etabliert: Aktuell gibt es mehr als 300 Gemeinschaftsschulen mit über 50.000 Schülerinnen und Schüler im Land. In Konstanz, Tübingen und Wutöschingen sind inzwischen zudem die ersten gymnasialen Oberstufen eröffnet worden.