Investitionen in Sicherheit und Aufenthaltsqualität gefordert
Die grünen Landtagsabgeordneten Silke Gericke, Markus Rösler und Tayfun Tok fordern konkrete Verbesserungen für mehr Sicherheit an den stark frequentierten Bahnhöfen Vaihingen/Enz und Bietigheim-Bissingen. Die Antwort des Innenministeriums auf ihre gemeinsame Anfrage zeigt: Erste Maßnahmen greifen, doch die Arbeit ist nicht getan. Um Das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Region zu verbessern, fordern die Grünen-Abgeordneten mehr Investitionen in die öffentliche Sicherheit.
Die Zahl der registrierten Straftaten am Bahnhof Vaihingen ist laut Polizeipräsidium Ludwigsburg von 62 Fällen im Jahr 2023 auf 45 im Jahr 2024 gesunken – ein Rückgang von 27,4 %. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Markus Rösler MdL warnt jedoch davor, sich auf den Erfolgen auszuruhen: „Die Zahl der Straftaten am Bahnhof Vaihingen ist um über 27 Prozent gesunken – das ist positiv. Aber Sicherheit bemisst sich nicht nur an Zahlen, sondern an Vertrauen. Wenn Menschen abends am Bahnsteig stehen und sich unwohl fühlen, ist unsere Arbeit noch nicht erledigt.“
In Bietigheim-Bissingen liegt die Polizeidienststelle nur 950 Meter vom Bahnhof entfernt – das ermöglicht kurze Interventionszeiten. Dennoch fällt der Bahnhof in der öffentlichen Wahrnehmung immer wieder negativ durch Zwischenfälle auf. Tayfun Tok MdL macht deutlich: „Jeder Zwischenfall ist einer zu viel. Wenn wir das Bahnfahren attraktiv machen wollen, müssen wir auch an den Bahnhöfen in Sicherheit und Aufenthaltsqualität investieren. Von der Bahn fordern wir weitere Maßnahmen wie einen ständigen Wachdienst oder dauerhaft installierte Notrufpunkte.“
Die Antwort des Ministeriums verweist auf zahlreiche bestehende Maßnahmen: Messerverbotszonen, verstärkte Videoüberwachung, die landesweite Präventionskampagne „Sicher unterwegs“ mit über 2.200 Teilnehmenden im Jahr 2024 sowie technische Hilfen wie die Notruf-App „nora“. Das zeigt: Die Landespolitik nimmt die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernst und reagiert mit strukturellen Lösungen.
Silke Gericke MdL, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, betont: „Im Land sorgen wir dafür, dass öffentliche Mobilität mit öffentlicher Sicherheit Hand in Hand geht – besonders für Frauen. Unser Ziel ist, dass niemand überlegen muss, ob sie abends noch den Zug nimmt – sondern es selbstverständlich tut. Dafür setzen wir auf klare Standards: mehr sichtbare Ansprechbarkeit, gezielte Prävention und Technik, die hilft, wenn sie gebraucht wird. Sicherheit ist keine Zusatzleistung, sondern Teil eines modernen Nahverkehrs.“
Das subjektive Unsicherheitsgefühl – besonders nachts oder an schlecht einsehbaren Bahnsteigen – bleibt laut Sicherheitsbefragung der Polizei ein zentrales Thema. Für die Abgeordneten ist klar: Sicherheit darf nicht davon abhängen, ob jemand laut genug rufen oder eine App bedienen kann. Die drei Abgeordneten setzen sich für eine Sicherheitspolitik ein, die konsequent auf Prävention, Sichtbarkeit und Zusammenarbeit setzt. Aus ihrer Sicht ist es wichtig, dass die Maßnahmen aus dem landesweiten Sicherheitspaket nicht nur auf dem Papier bestehen. In Bezug auf die Bahnhöfe in Vaihingen und Bietigheim muss Innenminister Strobl nachlegen: Denn Sicherheit im Alltag ist ein zentrales Versprechen guter Politik.
Die Landesregierung hat mit vielen Initiativen bereits zentrale Impulse gesetzt – etwa mit dem Ausbau intelligenter Videoüberwachung, neuen Messerverbotszonen oder der landesweiten Präventionskampagne. Nun gilt es, diesen Weg gemeinsam mit der Bahn und den Kommunen gezielt nachzuschärfen, wo Sicherheitsgefühl und Realität auseinanderklaffen. Dabei braucht es ein klares Ziel: Langfristig soll die Aufenthaltsqualität an den Bahnhöfen steigen. Vor Ort gilt es daher auf Basis der landesweiten Maßnahmen schlüssige Konzepte für mehr Sicherheit an den Bahnhöfen zu entwickeln.