Weniger Verschuldung und Stadtbahn bis Markgröningen
„Alle vier Bewerber ums Amt des Bürgermeisters in Markgröningen (Wahl am 20. Februar 2022) haben eine geringere Verschuldung der Stadt zum Ziel. Das ist ein erfreuliches Ergebnis meiner sieben Fragen“, so der Grüne Landtagsabgeordnete Markus Rösler, zugleich finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Landtag.
„In Markgröningen haben wir eine Sondersituation für uns Grüne im Wahlkreis Vaihingen/Enz: Nur hier gibt es keinen eigenen Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen. Daher habe ich die Kandidaten Jens Hübner, Stephan Reh, Matthias Röttgermann und Arndt Zwicker zu Finanzen, Zusammenhalt, Umwelt, Verkehr und Landwirtschaft befragt. (Die Antworten der Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge sind in der hier angehängten Tabelle enthalten.) Als Vertreter der Markgröningerinnen und Markgröninger im Landtag seit 2011 ist mir die gute Zusammenarbeit mit dem künftigen Stadtoberhaupt sehr wichtig“, betont Rösler.
Unterschiedlich bewerten die Kandidaten die Weiterführung der Stadtbahn bis Schwieberdingen, wobei alle die Reaktivierung der Strecke bis nach Markgröningen befürworten: „Hübner und Röttgermann sprechen sich eindeutig für die Verlängerung bis Schwieberdingen aus. Reh formuliert „wichtiger ist zuallererst die Stadtbahn nach Markgröningen“. Zwicker betont: „Bevor man über eine Verlängerung der Stadtbahn Richtung Schwieberdingen nachdenkt, sollte schnellstmöglich die Reaktivierung nach Markgröningen erfolgen“.
Die diskutierte „Ortsumfahrung Ost“ lehnen Röttgermann und Zwicker klar ab, Reh äußert sich hierzu nicht, Hübner will das nicht abschließend beurteilen. Den geplanten autobahnähnlichen Ausbau der B10 sieht Hübner als erforderlich an, sofern es nicht gelinge, mehr Menschen zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen. Reh bezeichnet dieses Projekt als kontraproduktiv zum Ausbau der Stadtbahn. Röttgermann lehnt den Ausbau mit Hinweis auf 60 Hektar wertvolle landwirtschaftliche Böden ab. Zwicker weist auf frühere Fehlentscheidungen mit fehlenden ICE-Haltestellen hin und fordert die Prüfung einer Lösung mit einem Tunnel oder einer nutzungsbedingten Spurenfreischaltung.
Zur Frage, wie man den Schäferlauf nachhaltiger gestalten könnte, haben die Kandidaten ganz unterschiedliche Ideen: Hübner denkt daran, noch mehr Vereine aus den Ortsteilen für den Schäferlauf zu gewinnen. Hierdurch könnten hoffentlich auch die „klammen Kassen“ der Vereine etwas aufgefüllt werden. Für die attraktive und klimafreundliche Anreise zu der Großveranstaltung sehen Reh und Röttgermann die Aktivierung der Bahnstrecke als wesentlichen Faktor. Reh erkennt Potenzial in der Nutzung von Mehrweggeschirr und umweltfreundlichen Verpackungen u.a. für Süßigkeiten. Röttgermann und Zwicker verweisen auf einen Ausbau des Angebots von regionalen (Bio-)Produkten v.a. von lokalen Schäfereibetrieben.
Für den erfolgreichen Schutz der Artenvielfalt betont Zwicker den hohen Stellenwert der verbliebenen Landwirte in der Stadt samt Blühstreifen und Bienenweiden. Röttgermann setzt auf den Biotopverbund, Ökopunkte und die Kooperation mit Unternehmen. Reh sieht keinen weiteren Bedarf, Flächen zu verbrauchen. Er betont die Nutzung bestehender Industrieflächen und denkt über einen Tunnel für die „Nordumfahrung“ (gemeint wohl Ostumfahrung) nach. Hübner begrüßt die Reduktion von Pestiziden und befürwortet die Schaffung von kommunalen Refugialflächen.
Weitere Fragen behandeln den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den örtlichen Kitas und Schulen, die Förderung von Trockenmauern im Weinbau und Streuobstwiesen sowie den Umgang mit Gefahren durch Hochwasser.