Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg gegründet
Datum: 14.07.2023
Dialektfans haben am vergangenen Mittwoch den „Dachverband der Dialekte Baden-Württemberg (DDDBW)“ gegründet. Unter den Teilnehmern waren Vertreter der Mundart-Verbände aus Südbaden, Nordbaden und Schwaben, Sprachwissenschaftler aus Freiburg und Tübingen, weitere Verbände aus Kultur und Heimatpflege sowie zahlreiche Mundartkünstler und Politiker.
Wesentliches Ziel des neuen Dachverbandes wird es sein, die vielfältigen Ideen und Vorschläge aus der Mundartlandschaft in Baden-Württemberg zu bündeln und umzusetzen. Zudem soll er zentraler Ansprechpartner für Medien und Politik sowie für mögliche Sponsoren aus Wirtschaft und Gesellschaft sein.
Das Vorhaben zur Gründung des Dachverbands geht zurück auf die interfraktionelle Dialektinitiative im Landtag, vertreten durch Dr. Markus Rösler (GRÜNE), Willi Stächele (CDU), Andreas Kenner (SPD) und Jochen Haußmann (FDP).
„Wir freuen uns, dass wir die Geburtshelfer für diesen neuen und in dieser Form bundesweit einzigartigen Dachverband sein durften. Das ist ein großer Schritt für die Förderung von Mundart, Dialekten und Regionalsprachen in ganz Baden-Württemberg und wir hoffen auch einer mit Ausstrahlung auf andere Bundesländer“, so Rösler, Stächele, Kenner und Haußmann.
Als Vorsitzender einstimmig gewählt wurde der Waldshuter Landrat Dr. Martin Kistler (47). Seine beiden Stellvertreter sind Veronica Kerber (43), Vorständin des 2023 gegründeten nordbadischen Mundartvereins „Unsere Sprachheimat“, sowie Pius Jauch (40) vom Vorstand des Vereins „Schwäbische Mundart“.
„Es ist auch unser gemeinsamer Erfolg, dass das Land Baden-Württemberg diesen Dachverband künftig mit 78.000€ pro Jahr finanziell unterstützt. Eine der Aufgaben des Dachverbandes wird es sein, vor allem jüngere Menschen im Rahmen eines mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Mundartpreises zu erreichen und für Mundart zu begeistern. Dieser soll insbesondere über soziale Medien stattfinden“, so Rösler, Stächele, Kenner und Haußmann.
Noch in diesem Jahr soll es eine weitere Mitgliederversammlung geben. Die Mundartfans wollen dann auch insbesondere Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der Medien und der Jugend, sowie der betroffenen Ministerien für die Arbeit in einem Beirat gewinnen.
„Wir freuen uns als Vertreter der Dialektinitiative des Landtags auf die Zusammenarbeit mit dem Dachverband“, so Rösler, der die Veranstaltung im Wesentlich vorbereitet hatte und auch als Versammlungsleiter moderierte.
„Das Image von Dialekten hat sich die letzten Jahre sehr positiv gewandelt. Wir sind uns sicher, dass wir auch außerhalb Baden-Württembergs Partner zur Erhaltung dieser sympathischen Kulturschätze, nämlich unserer Dialekte gewinnen werden“, ergänzten die vier Abgeordneten Rösler, Stächele, Kenner und Haußmann.
Der Vorstand des neuen Dachverbands der Dialekte Baden-Württemberg besteht aus dem Vorsitzenden Dr. Martin Kistler (Landrat Waldshut), den Stellvertretern Veronica Kerber (Unsere Sprachheimat e.V.) und Pius Jauch (Schwäbische Mundart e.V.), Schatzmeister Reinhold Frank (Landesverband der Heimat- und Trachtenverbände BW e.V.), Schriftführer Dr. Wolfgang Wulz (Schwäbische Mundart e.V.), sowie den Mitgliedsvertretern Karlheinz Geppert (Förderverein schwäbischer Dialekt e.V.), Jeanette Rzyski-Knab (Mundartgesellschaft Württemberg e.V.), Heidi Ströbel (Landesverband der Amateurtheater e.V.) und Heidi Zöllner (Alemannische Muettersproch-Gsellschaft e.V.).