Wir Grüne haben im Schwarzwald 2014 den ersten Nationalpark des Landes errichtet.
Die Idee stammt schon aus dem Jahr 1991 von Dr. Volker Späth vom NABU. Der Nationalpark Schwarzwald erstreckt sich derzeit in zwei Teilen über 10.062 Hektar Fläche. Die Verbindung dieser Teilstücke ist eines meiner großen Anliegen für diese Legislaturperiode. Das hat nicht nur ökologische Vorteile für ungestörte natürliche Prozesse, sondern auch handfeste wirtschaftliche: Eine kompakte Fläche hat weniger Aufwand im Management.
Im Juni 2024 feierten wir das 10-jährige Bestehen des Nationalparks Schwarzwald. Der Nationalpark ist ein voller Erfolg – für die Natur, für den Tourismus, für die regionale Wertschöpfung. Das belegen die Gästezahlen, das zeigen uns die positiven Rückmeldungen aus der Region.
Nichts ist lebendiger als Totholz.
Freiraum für die Natur
In einem Nationalpark kann und soll sich die Natur frei entfalten. „Natur Natur sein lassen“ lautet das Motto. Nationalparke bieten Raum für Tiere, Pflanzen und Pilze, die auf natürliche Prozesse angewiesen sind und zeigen, wie beeindruckend unberührte Natur sein kann. Alte Baumriesen stehen dort genauso wie sehr junge Bäume, auch tote Bäume, stehend oder umgestürzt und vermodert. Wenn Stürme ganze Waldbestände fällen, entsteht in einem scheinbaren Chaos ein neuer Wald, es entsteht neues Leben mit guten Bedingungen für Dreizehenspecht, Sperlingskauz und viele andere seltene Vogelarten, unzählige Holzkäfer-, Spinnen-, Moos- und Pilzarten.
Erlebnisraum für Menschen
Nationalparke sind großflächige „Reallabore“ für möglichst natürliche Prozesse. Wir Menschen sind darin – gern gesehene – Gäste, zum Beobachten, Erholen, Forschen und Staunen. Aber nicht zum Eingreifen oder Nutzen. Nationalparke sind Gebiete für Mensch und Natur. Wandern, Radfahren, Skilanglauf oder Schneeschuhgehen ist auf freigegebenen Wegen erlaubt. Oft dürfen in ausgewiesenen Gebieten Besucherinnen und Besucher auch Pilze oder Beeren sammeln.
Zehn Millionen Menschen besuchen jährlich die 14 Nationalparks in Deutschland, weil sie dort ungestörte und wilde Natur entdecken können. Nationalparks bieten spannende Naturerlebnisse. Gleichzeitig sind sie Oasen der Stille. Und in ihnen können wir beobachten, wie sich Natur alleine entwickelt.
Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, den Tourismus im Land nachhaltig – also ressourcenschonend, ökonomisch sinnvoll und sozialgerecht – weiterzuentwickeln. Optionale Verbindung von Naturschutz, Erholung und Tourismus ist Ziel aller Nationalparke weltweit.
